Die neue Sonderausstellung im Museum Hohe Schule Herborn befasst sich mit Alltagsszenen der Maler Wilhelm Thielmann (1868 – 1924) und Fritz Bender (1899 – 1962). Nicht nur ihre Geburtsstadt Herborn und ihre persönliche Bekanntschaft verbinden die beiden Maler: Bender war ein Schüler Thielmanns und beide hatten zunächst den Beruf des Lehrers ergriffen, bevor sie es wagten von der Kunst zu leben. Hieraus erklärt sich auch, warum ausgerechnet diese beiden Künstler nebeneinander gezeigt werden.

 

Wilhelm Thielmann, dessen Geburtshaus bis November 2015 in der Chaldäergasse stand, ist auch als „Maler der Schwalm“ bekannt. 1897 lernte er die Malerkolonie Willingshausen kennen und zog 1907 ganz nach Willingshausen, wo man ihn heute noch in Ehren hält. Beeindruckend sind seine Radierungen, in denen er mit gezielten Strichen Emotionen auf die Gesichter zaubert und mit Lichteffekten spielt.

Fritz Bender ist zeitlebens seiner Heimatstadt treu geblieben und unterhielt sein Atelier im Elternhaus nahe des Postgebäudes. Ebenso wie Thielmann hat er sich nicht nur mit verschiedenen Techniken sondern auch verschiedenen Genres beschäftigt. Den meisten ist er jedoch als Maler von Landschaften – insbesondere des Westerwaldes – in Erinnerung geblieben. Da er diese einseitige Wahrnehmung nicht verdient hat, werden im Rahmen dieser Sonderausstellung mal keine Landschaften von ihm gezeigt.
(U. Litzba)

Ausstellungsdauer: 18.02.2016 bis 13.04.2016